Hilfen / Hilfsmittel
Alltagshilfe
Weil meine Eltern mit dem Alltag nach Seans Tot nicht mehr so gut klar
kamen und mein Verhalten immer unberechenbarer wurde und täglich in
Schreien, Hauen und Treten meinerseits ausartete, baten meine Eltern
beim Jugendamt um ergänzende Unterstützung, weil sie nicht mehr dazu
kamen gründlich sich um den Haushalt zu kümmern, weil ich immer alles
direkt wieder eingesaut habe und das Mobiliar meiner Eltern und von mir
ganz doll zerstörte, wenn ich meine Wut nicht an Mama und Papa
ausgelassen habe. Mama liess alles über sich ergehen, sie versuchte
mich zwar während meiner Ausraster immer fest zu halten, aber ich war
meistens viel stärker als sie. Das Jugendamt bot Mama und Papa dann an
eine Alltagshilfe zu bezahlen. Die Alltagshilfe kam dann immer, wenn
ich in der Schule war zu uns nach Hause und hat meiner Mama geholfen
die Wohnung zu reinigen und Termine ausserhalb wahr zu nehmen und
wieder zur Ruhe zu kommen und über alles zu sprechen, was ich so
angestellt habe. Die Alltagshilfe wird über einen Kranken- und
Behindertenservice geleistet und von Anfangs 15 Stunden die Woche wurde
dann nach 6 Monaten auf 9 Stunden die Woche reduziert. Die Alltagshilfe
kommt nun schon seit einem Jahr zu uns und wurde gerade für einen
weiteren Zeitraum gewährt, nun aber mit dem Schwerpunkt Mama und Papa
zu entlasten, damit sie auch mal etwas Zeit für sich haben und wieder
zu Kräften kommen können. Mama und Papa sind für die Hilfe sehr dankbar
und froh darum, ausserdem sieht jeder ihnen an, wie die Anstrengungen
der vergangenen Jahre nun allmählich nach lässt. Auch können meine
Eltern gemeinsam wichtige Termine nun wahr nehmen, die Mama vorher
immer alleine erledigen musste, weil die Alltagshelferin dann auf
Alessa und mich aufpasst.
Sonderpädagogische
Familienhilfe
Zeitgleich mit der Alltagshilfe bekamen Mama und Papa und Alessa und
ich auch einen Familienhelfer. Er hilft Mama und Papa zum Beispiel bei
Anträgen, macht hier und da Ausflüge mit mir, bespricht mit meinen
Eltern aktuelle Problemstellungen und hilft bei der Organisation von
zum Beispiel "runden Tischen" mit der Schule oder meinen Ärzten und ist
dann auch anwesend und notiert alles, was wichtig zu wissen ist und wo
er evt. weitere Informationen oder Hilfen installieren könnte. Der
Verein, dem der Familienhelfer angehört bietet auch viele verschiedene
kleine bis große Aktionen an, wo wir als Familie teil nehmen können und
wir Kinder beschäftigt werden, während Mama und Papa in Ruhe auch mal
Kontakte knüpfen, sich mit anderen Eltern austauschen oder auch einfach
einen Kaffee trinken können. So geht Mama mit meiner Schwester zusammen
1 Mal die Woche zu einem Familienfrühstück, da ich zur Schule gehe zu
der Zeit, kann ich nicht daran teil nehmen. Und vor Kurzem waren wir im
Hansapark und jetzt auch zu einem Erntedankfest alle zusammen. Das war
echt toll und wir sind sehr dankbar für diese Hilfe und die wertvollen
Tipps, die wir hin und wieder bekommen.
Betreuungsleistungen
Da ich die Pflegestufe 1 habe mit maximal erhöhtem Betreuungsbedarf
bekommen Mama und Papa von der Pflegekasse für mich
Betreuungsleistungen bezahlt. Dadurch habe ich 2 Stunden jede Woche, wo
der Kranken- und Behindertenservice zu uns kommt und nur Zeit mit mir
alleine verbringt. Meine Betreuerin macht mit mir ausflüge, geht mit
mir spazieren oder auf den Spielplatz oder je nachdem wieviel Zeit wir
haben auch mal lange weg. Ich geniesse diese Zeit sehr und freue mich
jede woche auf meine Betreuerin. Für meine Eltern ist dies eine große
Hilfe und sie haben so 2 Stunden jede Woche zusätzlich Zeit, um
entweder den noch unfertigen Haushalt zu erledigen oder einfach mal
etwas zu entspannen und Ruhe zu Hause zu geniessen.
Nässeschutzauflagen
wegen Enuresis
Da ich eine sogenannte Enuresis habe, weil ich selber nicht immer
spüre, wenn meine Blase voll ist und dann manchmal in die Hose piesche
und weil ich Nachts immer noch einnässe, weil ich im Tiefschlaf gar
nicht mit bekomme, dass ich auf die Toilette muss, brauchen meine Mama
und mein Papa Nässeschutzauflagen für mein Bett, um dieses zu schützen.
Ich möchte keine Windeln tragen und tagsüber klappt es auch zu 90% gut
mit dem Toilettengang, weil ich ganz oft gebeten werde auf die Toilette
zu gehen, vorallem wenn ich viel trinke. Ich mag die
Nässeschutzauflagen nicht so sehr, aber kann verstehen, dass diese
unumgänglich sind, weil ich sonst wieder Windeln oder Windelhosen über
Nacht tragen müsste und dann nur wieder Wund werde. So allerdings
wechseln meine Eltern nachts mein Bettzeug aus, nachdem es passiert
ist, duschen mich und ziehen mich frisch an, so dass ich dann beruhigt
weiter schlafen kann.